Herzmuskelentzündung (Myokarditis)
Bei der Herzmuskelentzündung handelt es sich um eine Schädigung der Herzmuskelzellen infolge von Krankheitserregern. Am häufigsten handelt es sich um Vieren, die über immunologische Prozesse eine entsprechende Entzündung hervorrufen. Folge der Schädigung sind beispielsweise eine Herzschwäche oder Herzrhythmusstörungen. Die Erkrankung kann akut oder chronisch verlaufen, zumeist heilt sie mehr oder weniger folgenlos aus. Dennoch gibt es äußerst akute Verläufe, die auch tödlich verlaufen können, infolge eines Pumpversagens des Herzens oder durch Herzrhythmusstörungen.
Die Diagnose der Herzmuskelentzündung ist häufig schwierig und basiert auf einem Zusammentreffen einzelner Kriterien wie Labor- oder EKG-Auffälligkeiten und der entsprechenden Beschwerdesymptomatik des Patienten. Βildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Kernspintomographie (Magnetresonanztomographie) sind häufig nicht eindeutig interpretierbar bzw. nicht unbedingt wegweisend. Beweisend für das Vorliegen einer Herzmuskelentzündung kann eine Biopsie des Herzmuskels sein, also eine Gewebeentnahme. Diese Untersuchung kann im Einzelfall erfolgen und bedarf einer sehr aufwendigen Aufarbeitung der Gewebeprobe in einem spezialisierten Institut.
Im Falle einer akuten Entzündung muss ein Sportverbot für mehrere Monate ausgesprochen werden. Das Auftreten tödlicher Herzrhythmusstörungen kann ausgelöst bzw. begünstigt werden durch körperliche Anstrengung.
Die Behandlung der Erkrankung beruht also einerseits auf einer körperlichen Schonung, andererseits auf einer symptomatischen Therapie, d.h., dass Folgeerscheinungen behandelt werden wie Herzschwäche oder die Behandlung von Herzrhythmusstörungen.